Erste Hauptversammlung im Dorfhaus Sachsenhausen
Mit einer Überraschung begann die erste Hauptversammlung der Feuerwehr Giengen im neuen Sachsenhauser Dorfhaus: unser Spielmannszug gab neben einem traditionellen Lied auch die beiden aktuellen Hits „Layla“ und „The Wellerman“ zum Besten. Ein Beweis dafür, dass auf Querflöte und Lyra nicht nur Klassisches gespielt werden kann.
Im Anschluss konnte Kommandant Jürgen Vogt neben Oberbürgermeister Dieter Henle mit Frau Simone, auch zahlreiche Gäste aus Stadtverwaltung und Gemeinderat begrüßen. Ehrenmitglieder und Gäste aus dem BOS-Bereich waren ebenso der Einladung gefolgt und nach Sachsenhausen gekommen.
Seinen Bericht startete Kommandant Vogt mit dem Hinweis auf ein bereits seit 2014 bei Jugendfeuerwehr BaWü bestehendes Projekt, genannt „KaReVeTo“. Dieses Kunstwort steht für die Begriffe Kameradschaft, Respekt, Vertrauen und Toleranz. Dinge, welche die Feuerwehr seit Jahren bewegen und welche angesichts der jüngsten Ereignisse wieder hochaktuell sind.
Im Anschluss ließ er die Ereignisse, besondere Einsätze und Veranstaltungen, ungewöhnliche Begegnungen und tolle Aktionen aus den vergangenen 12 Monaten Revue passieren. Untermalt wurde alles von zwei kurzweiligen Videos.
Im Teil der Zahlen, Daten und Fakten wurde ein erfreulicher Aufwärtstrend sichtbar. Die Mitgliederzahlen in den Einsatzabteilungen stiegen leicht an. Auch die Zahlen der Übungsdienste konnten nach zwei schwierigen Jahren unter Einschränkungen wieder zulegen.
Die ebenfalls gestiegene Einsatzzahl von 148 Einsätzen und damit rund 17% mehr als im Vorjahr bringt eine deutliche Steigerung der Einsatzstunden mit sich.
Beim Ausbildungsstand bescheinigte Vogt seiner Mannschaft ein sehr gutes Niveau. Gegenüber der Forderungen im zum zweiten Mal fortgeschriebenen Bedarfsplan, sogar ein wenig über dem Soll. Eine durchaus positive Bilanz.
Mit dem Stichwort Bedarfsplan blickte der Kommandant in die Zukunft und damit auf einige Projekte die vor ihm und den Mitgliedern der Feuerwehr Giengen liegen. Eines der größten wird die Umsetzung des Bedarfsplanes sein, welcher in den kommenden Wochen in Verwaltungsausschuss und Gemeinderat diskutiert werden wird.
Als weiterer Meilenstein, welcher bereits für 2022 geplant war, jedoch verschoben werden musste ist der Digitalfunk. Die finanziellen Mittel wurden bereits für 2022 bereitgestellt. Das Projekt soll bis Ende 2023 umgesetzt werden. Hierzu müssen alle fest in den Fahrzeugen verbauten Funkgeräte umgebaut und unter anderem die Zentrale in der Giengener Feuerwache erneuert werden.
In seinem Kassenbericht schilderte Kassierer Jens Stelzer ausführlich die Kassenbewegungen des vergangenen Jahres. Mit einem leichten Plus zum Vorjahr schloss das Jahr. Kassenprüfer Peter Melchinger attestierte eine lückenlose Kassenführung und Oberbürgermeister Henle beantrage die Entlastung, welche einstimmig angenommen wurde.
Im folgenden Grußwort dankte der Oberbürgermeister seiner Feuerwehr und den Menschen die in deren Abteilungen Tag und Nacht ehrenamtlich ihren Dienst tun. Unmissverständlich machte er klar, dass die Stadt hinter ihrer Feuerwehr stehe, was sich nicht nur in der Zustimmung zu Beschaffungen wieder spiegelt. Die Stadt profitiere auch von der unkomplizierten Denk- & Handlungsweise ihrer Feuerwehr, nicht nur bei Einsätzen, sondern auch bei jeglichen Anfragen: „Bei der Feuerwehr findet man immer eine Lösung!“ wusste der OB zu berichten.
Als nächster Punkt auf der Tagesordnung standen nun Ehrungen und Beförderungen. Traditionell werden die Neueintritte aus dem vergangenen Jahr hier per Handschlag begrüßt und in die Feuerwehr aufgenommen. Zehn Neueintritte an der Zahl waren im Jahresbericht zu vermerken, darunter zwei Frauen.
Befördert wurden 36 Kameradinnen und Kameraden. Begonnen wurde mit den Feuerwehrfrauen & -männern, hier konnten 15 junge Leute nach bestandener Grundausbildung und eine Frau vom Spielmannszug befördert werden.
Sechs Kameraden wurden zum Oberfeuerwehrmann, drei zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Im mittleren Dienstrang konnten fünf Beförderungen zum Löschmeister durchgeführt werden, wovon eine wegen des bestandenen Gruppenführerlehrgangs und vier aufgrund der erreichten Dienstzeit von 25 Jahren erfolgte. Zum Oberlöschmeister wurden zwei Kameraden und zum Hauptlöschmeister einer ernannt.
Im oberen Dienstrang wurden vor Beförderungen gültig: zwei Kameraden konnten nach Bestehen der Zugführers zum Brandmeister ernannt werden, zwei weitere zum Oberbrandmeister.
Im Bereich der Ehrungen kamen bei insgesamt 14 Ehrungen sage und schreibe 335 Dienstjahre in den Einsatzabteilungen und dem Spielmannszug zusammen.
Geehrt wurde zweimal für 20-jährige Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Musikverbände und dem Spielmannszug.
Zwei Ehrungen für 15 Jahre und neun für 25 Jahre Dienstzeit bei der Feuerwehr wurden durch die stellvertretenden Kreisverbandsvorsitzenden Hans-Frieder Eberhardt und Thomas Joos durchgeführt. Für 40 Jahre Dienst am Nächsten wurde ein Kamerad ausgezeichnet.
Für besondere Verdienste auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens verlieh der Kreisfeuerwehrverband Heidenheim e.V. jeweils ein Ehrenkreuz in Bronze und eines in Silber.
Vom Deutschen Feuerwehrverband wurden zwei Kameraden ausgezeichnet, die nach 47 bzw. 48 Dienstjahren und mit dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze ihre Einsatzkleidung an den Nagel hängen müssen. Beide bekamen das Ehrenkreuz des DFV in Bronze bzw. Silber und von der kompletten Versammlung „Standing Ovations“, begleitet von lautem Applaus.
In seinem Grußwort, das sich den Ehrungen anschloss, würdigte Hans-Frieder Eberhardt das Engagement der Feuerwehrleute innerhalb der letzten beiden, von Schwierigkeiten gezeichneten Jahre. Ob in Pandemie oder Notzeiten, wie den Auswirkungen aus dem Ukraine-Krieg, hielt die Feuerwehr als Stütze der Gesellschaft immer zueinander und ist für andere da. Ob in der eigenen Gemeinde oder darüber hinaus, was sich an großzügigen Spenden an die vom Krieg gebeutelte Ukraine wieder spiegelt.
Eberhardt blickte ebenfalls auf anstehende Veranstaltungen und Beschaffungen für die Feuerwehren im Landkreis, die im laufenden Jahr umgesetzt werden. Mit dabei ist auch die Feuerwehr Giengen, die gemeinsam mit der Feuerwehr Herbrechtingen, die Planungen für zwei neue Einsatzleitwagen aufnehmen kann. Diese werden im Zuge der Führungsgruppe des Landkreises auch überregional zum Einsatz kommen.
Zum Schluss er knapp dreieinhalbstündigen Hauptversammlung konnte Kommandant Jürgen Vogt einigen der acht Austritte noch ein Geschenk überreichen, um den Dank der Stadt und ihrer Feuerwehr auszudrücken.
Bevor er jedoch ganz zum Schluss kommen konnte, zauberte er noch eine Überraschung aus dem Hut. Auf einem symbolischen roten Buzzer schaltete er die neue Homepage der Feuerwehr Giengen frei, welche die rund 12 Jahre alte, selbst programmierte Website, ablöst. Barrierefrei und in modernem Design ist die Seite nun auf allen webfähigen Endgeräten darstellbar und die Menüführung passt sich automatisch an.
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Hauptversammlung 2023 (30. 01. 2023)
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